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Blockhaus-Chronik

gegründet im Jahre 1906

Eine Geschichte mit Hindernissen

Auf Anraten von Fuhrwerkern, Waldarbeitern und Reisigsammlern erbauten 1906 Emma und Ernst Urban auf ihren Waldgrundstück in Oberfriedersdorf aus Fichtenhölzern ein Blockhaus. Die Restauration „Blockhaus zum Waldfrieden" entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Ausflugsziel für die Sommermonate. 1929 übernahm der Sohn, Curt Urban mit seiner Frau Frieda, die Stammgaststätte “Urbans Gasthaus“ auf dem Friedersdorfer Hempel und auch das dazu gehörige Blockhaus im Wald. Dort erweiterten sie die Außenanlagen um einen Kinderspielplatz und eine Veranda mit Tanzdiele.

Hier wurden bis 1939 jeden Sommer die beliebten Sommerfeste veranstaltet. Im Frühjahr 1940 wurde der Gastwirt zum Kriegsdienst eingezogen und das Blockhaus blieb bis 1947 geschlossen. Im Zuge der neuen Gewerbeverordnungen nach dem Kriege mussten die beiden Gaststätten getrennt betrieben werden. Nach einer Renovierung 1947 wurde daher das Blockhaus an Annelies und Hans Haase verpachtet. Von 1954 bis 1955 bewirtschaftete Rudolph Menzel mit seiner Frau Erna das Ausflugslokal.

1956 begann die Familie Urban mit dem Bau eines Bierkellers und einer darüber liegenden Wohnung. In dieser Zeit betrieben die Familien Schinkel und Sachse als Pächter die Gastwirtschaft. Am 1. Oktober 1961 übergab Curt Urban das Blockhaus seinen ältesten Sohn Herbert mit Ehefrau Erna. Damit wurde es wieder durch die Familie bewirtschaftet. Um mehr Wirtschaftsräume zu gewinnen, wurde im Herbst 1969 mit der Aufstockung des massiven Teils des Hauses und dem Bau eines kleinen Nebengebäudes begonnen.

Bedingt durch zunehmenden Autoverkehr musste bald ein zweiter Parkplatz angelegt werden. Im August 1977 erhielt im Rahmen der Asphaltierung der Diebstraße auch die „Blockhausstraße „und die beiden Parkplätze eine Asphaltdecke. Dies war nur möglich, weil der erforderliche Straßenunterbau durch die Familie Urban in Eigenleistung aus Feldsteinen errichtet wurde.

Selbst 30 Jahre nach Kriegsende waren Weine, Fleischwaren und vieles andere noch immer kontigentiert. Sogar Bier und Mineralwasser gab es im Sommer nur auf Zuteilung. Trotzdem wurden während der DDR-Zeit viele fröhliche Betriebs-und Familienfeste gefeiert.

Am 1.Juli 1990 wurde das Blockhaus von der Tochter Birgit mit Ehemann Matthias Kumpf erworben. Damit ging die im weiten Umkreis bekannte Gaststätte an die vierte Generation der Gastwirtsfamilie über. Die neuen Besitzer nutzten die vielfältigen Möglichkeiten nach der Wende zur Renovierung und Neugestaltung des Blockhauses. Es wurde z.B. in eine Toilettenanlage (1990), einen Küchenumbau (1993) und den Ausbau des Nebengebäudes zur kleinen Pension (1995) investiert.

Nach der Trennung von ihrem Ehemann im Jahre 2009, bewirtschaftet Birgit Kumpf mit mentaler und tatkräftiger Unterstützung ihrer Kinder, Maxi und Mario Kumpf, die Gaststätte weiterhin – so das zum 25. Geschäftsjubiläum (2015) alle alten und neuen Gäste im traditionellen gemütlichen Ambiente begrüßt werden konnten.